Prof. Dr. Brigitte Witzer

Autorin, Executive Coach

„Wer die Spielregeln nicht kennt, kann sie nicht ändern.“

Dinner Speech: Die Fleißlüge

Frauen und Männer haben sich irgendwann auf Arbeitsteilung eingelassen; seither machen Frauen „die Familie“ und „den Haushalt“, soziale Arbeit also, während Männer sich auf Kraft und Technik spezialisierten, auf Wirtschaftsarbeit. Eine Aufteilung, die sich in großer Selbstverständlichkeit entwickelte und zu klaren Rollenbildern führte. Die sind zwar mittlerweile überholt, führen aber munter ein Eigenleben. Kein Wunder also, dass sich Frauen auch im Beruf oft genug wie Prinzessin oder Superbiene aufstellen.

Vorbildfunktion für die meisten berufstätigen Frauen übernehmen – aufgrund des Mangels an Frauen – oft die Männer. Das führt zu Hosenanzügen, zu harten Ansagen und zur Übernahme männlicher Klischees, wenn Frauen an die Macht wollen. Dazu gesellen sich oft der Fleiß und seine Schwester, die Perfektion – eine explosive Mischung, die gerade nicht zu Lebendigkeit, zu Genuss, Freude und Lachen führt. Dabei wären das die entscheidenden Qualitätskriterien für ein richtig feines Frauenleben!

Über Prof. Dr. Brigitte Witzer

Als Geisteswissenschaftlerin startete Brigitte Witzer ihre Karriere 1985 bei einem Computerbuchverlag, war mit 28 technische Verlagsleiterin. Sie wechselte zu Bertelsmann: als erste Führungsfrau, später als erste Geschäftsführerin des Konzerns mit dem Auftrag, das Osteuropa-Geschäft aufzubauen. Mit 33 erhielt sie einen Ruf als Professorin, um den Studiengang Medientechnik, aufzubauen und zu leiten.

Nach 5 Jahren Hochschule ließ sich Brigitte Witzer entbeamten und bestimmte ihre Position neu: Mit nachhaltigen und zukunftsfähigen Konzepten von Führung und Persönlichkeits­entwicklung arbeitet sie jetzt seit 18 Jahren als Executive Coach in Dax-Konzernen, für technikaffine Unternehmen und in der Digitalwirtschaft.

Ihre Bücher „Die Zeit der Helden ist vorbei“ und „Risikointelligenz“ setzten Standards, „Die Diktatur der Dummen“ wurde Spiegel-Bestseller und ihr aktueller Titel „Die Fleißlüge“ liefert Einsichten zu Spielregeln in der Wirtschaft, zur Wirkung alter Klischees und Rollenbilder.